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  • Ortskapelle Obervogau „Maria Schnee“

    Die Pfarrchronik St. Veit am Vogau enthält leider keinerlei Angaben über Entstehung und Bau der Dorfkapelle Obervogau.

    Erwähnt ist einzig im Oktober 1915 die Ablieferung der Glocke aus der Kapelle in Obervogau; diese stammte aus dem Jahre 1884. Wohl wird in der Chronik aus den Jahren 1849 bis 1867 von der Grundsteinlegung und noch mehr von Weihen fast aller übrigen Dorfkapellen der großen Pfarre St. Veit unter Dechant Jakob Augschöll (1847 – 1874) berichtet.

    Erstaunlich ist durchwegs in diesen Dorfkapellen, meist im Stil der Gründerzeit erbaut, die Einrichtung: Vielfach barocke Altäre, Statuen, Bilder usw. von nicht geringerem künstlerischen Wert! Woher diese stammen? Wohl aus Kirchen oder Kapellen, die damals abgebrochen und neu erbaut oder in Neobarock erneuert wurden. Dabei wurden damals viele Kunstwerke veräußert oder ganz zerstört. Vielleicht haben manche davon in unseren Kapellen eine „neue Heimat“ gefunden?

    In diese Jahre hinein wird wohl auch der Bau der Dorfkapelle Obervogau anzusetzen sein. Der Altar ist ein schöner Barockaltar (auch unbekannter Herkunft) mit zierlichen Figuren der Heiligen St. Leonhard von Noblac – gestorben an einem 6. November im 6. Jahrhundert, Fest daher am 6. November, Schutzpatron der Pferde und des Viehs und St. Florianus – Fest am 4. Mai, Patron gegen Feuer- und Wassergefahr, Kämpfe, Sturm und Ungewitter, Schutzpatron der Feuerwehr. Besonders hervorzuheben ist das große Gnadenbild der Gottesmutter „Maria Schnee“ beim Altar, das wie das einstens weit über die Grenzen unserer Heimat hinaus bekannte Gnadenbild der Gottesmutter in der Pfarrkirche St. Veit eine interessante Kopie des ältesten Marienbildes der Welt ist – nämlich des Gnadenbildes „Salus populorum“ (Heil der Völker) in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. Dankenswerterweise wurde 1973 der Altar mit der gesamten Kapelle auf Kosten der Gemeinde von Dipl.-Restaurator Fritz Thaler, Salzburg, fachgerecht restauriert. Eine weitere Restaurierung fand dann mit der Ortsbilderneuerung in den Jahren 1995 bis 1996 mit freiwilligen Spenden der Dorfbevölkerung und aus dem Verkauf von Bildern vom Künstler Dr. Wilhelm Borschody aus Straß statt. Dabei wurde auch aus dem nordseitig gelegenen Fenster ein weiterer Eingang mit mehr Vorplatz und Sicherheit errichtet.

    Verfasst von Pfarrer Franz Hartbauer